NIE WIEDER - OFC beteiligt sich am Erinnerungstag des deutschen Fußballs

Zum Erinnerungstag 2021 des deutschen Fußballs wollen auch die Offenbacher Kickers ein Zeichen setzen.

Nie wieder
Stolperstein
Dr. Manfred Weinberg

Gestern – anlässlich des Heimspiels gegen den FSV Frankfurt – haben wir, die Kickers-Familie, am Erinnerungstag 2021 des deutschen Fußballs teilgenommen. Dies erfolgte unteranderem im Rahmen unserer Stadionzeitung. Außerdem war auch eine Stadiondurchsage vor dem Match geplant. Kickers Offenbach hat sich mit der Neufassung seiner Satzung im Februar 2020 verpflichtet, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit einzutreten. Diese sind unter anderen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie.

Der Erinnerungstag des deutschen Fußballs wird auf Initiative des Bündnisses “!NIE WIEDER” seit 2004 begangen.

Kickers Offenbach beteiligt sich zum ersten Mal an diesem Erinnerungstag, auch weil wir in diesem Jahr seit längerer Zeit wieder ein Ligaspiel in dieser Zeit haben.

Stolperstein erinnert an Dr. Manfred Weinberg

Bedingt durch die aktuelle gesundheitliche Gesamtsituation werden wir, das Präsidium der Offenbacher Kickers, zu einem späteren Zeitpunkt am Stolperstein für Dr. Manfred Weinberg, Vorstandsmitglied der Kickers bis 1933, an die Verfolgung jüdischer Mitglieder im Nationalsozialismus erinnern, den Stolperstein putzen und eine Blume ablegen, weil wir das Leben und Wirken der frühen jüdischen OFC-Mitglieder nicht vergessen wollen. Diese waren bereits bei der Gründung 1901 tragende Säulen des Vereins. Dieses Erinnern wollen wir im Frühjahr 2021 rund um ein Heimspiel nachholen.

„Rosa Winkel“ als stigmatisierendes Zeichen

Das Bündnis !NIE WIEDER wählt für jedes Jahr einen besonderen Schwerpunkt: In diesem Jahr gedenkt die Fußball-Familie besonders der Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität als „Abartige und Homosexuelle“ stigmatisiert und brutal verfolgt wurden.
Was wir heute tun können:
Die Selbstverständlichkeit, die sexuelle und geschlechtliche Identität als ein unabdingbares Menschenrecht zu leben und den Dialog darüber im Fußball zu vertiefen, ist uns ein Auftrag, den es immer wieder neu zu lernen gilt.

Das respektvolle Gedenken an die Menschen, die in ihrer Seele verletzt, die gequält und ermordet wurden, ist jedoch nur dann glaubwürdig, wenn die Fußball-Familie den Worten Taten folgen lässt und den daraus zwingend notwendigen gesellschaftlichen Emanzipationsprozess vorantreibt.

Das „Spiel aller Spiele“ – unser Fußball – kann mit seiner ihm innewohnenden friedensfördernden Kraft auch hier den Horizont öffnen; aber wir müssen uns dafür einsetzen!

Weitere Informationen zum Erinnerungstag des deutschen Fußballs: https://www.niewieder.info/