Ein Abend voller Emotionen – Kickers eröffnen Sparda-Bank-Hessen-Stadion

Mit einer bunten Mischung aus Musik, Show und Unterhaltung wurde am Abend das neue Sparda-Bank-Hessen-Stadion eingeweiht. Fußball wurde auch gespielt – der OFC unterlag Europa-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen mit 0:3. Die Tore fielen alle schon in der ersten Halbzeit. Stefan Kiesling (15./45.Minute) traf doppelt, zwischendurch war auch Karim Bellarabi erfolgreich (41.)

Das Eröffnungsspiel des neuen Sparda-Bank-Hessen-Stadions gegen Bayer Leverkusen war zweifellos der Höhepunkt der diesjährigen Saisonvorbereitung für den OFC. Zahlreiche Ehrengäste, darunter auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und der hessische Sozialminister Stefan Grüttner weilten unter den 14.211 Zuschauern.

Den symbolischen Anstoß um kurz nach acht führten ausgerechnet Kickers-Idol Hermann Nuber und Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler durch. Nuber hatte in den 70er Jahren Völler entdeckt, der in Offenbach seine große Karriere als Fußballer begann.  „Hinter der Waldemar-Klein-Tribüne habe ich viel gelernt“, verriet er in einem Interview kurz vor Spielbeginn. „Das sind tolle Erinnerungen. Doch am wichtigsten sind die Menschen, die hier drin sind. Einfach tolle Fans – das ist einmalig in Hessen.

Nach der Eröffnungszeremonie erwischten die Offenbacher einen guten Start auf dem Rasen ihrer neuen Spielstätte. Neuzugang Julius Reinhardt schoss nach einer halben Minute aus sechzehn Metern auf das Leverkusener Tor, doch Schlussmann Bernd Leno parierte sicher. Als nächster versuchte sich André Hahn, dessen Abschluss nur das beherzte Einsteigen von Verteidiger Daniel Schwaab vereiteln konnte. Die Gäste erzielten den ersten Treffer im neuen Stadion, profitierten dabei von einem Ausrutscher Robert Wulnikowskis, den Stefan Kießling zum 0:1 verwertete (15. Spielminute).

Die Kickers, lautstark unterstützt von ihren Fans auf der Waldemar-Klein-Tribüne, gestalteten die Partie in der Folge ausgeglichen. Klare Torchancen blieben jedoch die Ausnahme. Hahn köpfte über das Tor (16.), auf der Gegenseite verpasste Stefan Kießling nach einem Angriff über die rechte Leverkusener Seite den Ball (28.).

Die nächste Chance vergab Bayer-Spieler Jens Hegeler, dessen Volleyschuss das Tor verfehlte (36.). Kurz vor dem Seitenwechsel vergab zunächst André Hahn – nur wenige Zentimeter fehlten bei seinem Schuss zum Ausgleichstreffer– Leno lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Querlatte. Im Gegenzug erhöhte Karim Bellarabi per Heber auf 2:0 (41.). Vier Minuten später traf erneut Stefan Kießling zum 3:0-Halbzeitstand.

Offenbachs Trainer Arie van Lent tauschte in der Halbzeit alle elf Feldspieler aus. Es war der Moment, in dem auch Publikumsliebling Suat Türker noch einmal das Kickers-Trikot überstreifen durfte. Eine halbe Stunde lang stürmte der mittlerweile 36jährige ein letztes Mal für den OFC. In der 75.Minute verließ er unter dem Applaus der 14.211 Zuschauer das Spielfeld im Sparda-Bank-Hessen-Stadion und begann dann seine Ehrenrunde.

Fußballerisch neutralisierten sich die beiden Mannschaften zu Beginn des zweiten Spielabschnitts. Ein erster Torschuss von Leverkusens Hajime Hosogai blieb harmlos (59.). Pech hatte Thomas Rathgeber, als sein sehenswerter Distanzschuss in der 72. Spielminute knapp am rechten Pfosten vorbeiflog. Die Gäste vergaben noch zwei Einschusschancen durch Kießling und Sindey Sam, die Torwart Daniel Endres sehenswert vereitelte. So blieb es bis zum Abpfiff beim Spielstand von 0:3.

Das Ergebnis geriet nach dem Abpfiff schnell zur Nebensache. Gästetrainer Sascha Leandowski zeigte sich nach dem Spiel vor allem von der Atmosphäre im neuen Sparda-Bank-Hessen-Stadion beeindruckt: „Glückwunsch an die Offenbacher Kickers zu diesem tollen Stadion und zu diesen tollen Fans. Vielen Dank für diese tolle Atmosphäre bei diesem Spiel. Der Halbzeitstand fiel wohl zu hoch aus.“ Auch Kickers-Trainer Arie van Lent zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden: „Ich denke, es war ein gelungener Abend mit toller Stimmung und einem optimaler Gegner.

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